Bei meiner letzten Butze hatte ich einen Garten. Klein, abschüssig, voll Unkraut und einfach nicht schön. Rasen musste ich trotzdem mähen. Dafür hatte ich mir mal im Baumarkt so einen ganz billigen 40-Euro-Plastik-Elektrorasenmäher gekauft, der bis zum Auszug seinen Zweck erfüllte.
Was mich immer verwunderte war aber etwas ganz anderes. Immer wenn ich die 30 Quadratmeter Rasen-Ödland mit dem Elektroding wieder auf Vordermann brachte, scheuchte meine Nachbarin ihren Freund Lebensgefährten Macker in den Garten und die arme Wurst musste dann auch den Rasen mähen und ich hätte schwören können, dass er schon zwei Tage vorher das gleiche getan hat.
Mir ging das gehörig gegen den Strich, weil, meiner Meinung nach, nur die Neugierde der Nachbarn befriedigt werden musste. „Bloss nichts verpassen“ und so.
Nun wohne ich ja nicht mehr zur Miete. Habe einen tollen Garten und ein paar neue Gartenmöbel habe ich mir auch über das Internet bestellt. Und Nachbarn habe ich immer noch. Und einen neuen Rasenmäher. Diesmal mit Verbrennungsmotor und MEHR POWER (der geneigte Leser stelle sich nun bitte Tim Tailor, den Heimwerkerking, beim Grunzen vor)!
Geändert hat sich aber etwas nicht. Immer wenn ich den Rasenmäher anschmeisse, fällt spätestens nach 30 Minuten den anderen Nachbarn das gleiche ein. Und damit meine ich nicht die, die direkt an meiner Grenze wohnen. Nein! Da hier wohl alle einen Benzinrasenmäher haben, höre ich, wie einige Gärten weiter auch gemäht wird.
Ich frage mich, ob meine Ex-Nachbarn gar nicht neugierig waren, sondern dass das Rasen mähen mehr so eine zwanghafte Rudelveranstaltung ist. Mäht der Leitwolf, müssen die anderen mitmähen.
Wie sieht das denn bei euch aus? Oder ist das nur ein Nord-Niedersachsen-Phänomen?
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