Apple verkündet ja seit nun fast zwei Jahren, dass man gefälligst die Finger von dem Jailbreak des eigenen iPhones lassen soll. Gründe werden einige vorgebracht. Von reduzierter Geschwindigkeit des Gerätes, über Instabilitäten bis zum totalen Defekt.
Wer nicht weiß, was ein Jailbreak des iPhones bedeutet, hier ein kurzer, einfacher Abriss davon. Apple sieht vor, dass Fremdprogramme nur über den hauseigenen AppStore auf das iPhone gelangen. Jegliche weitere Software, die die (nicht vollständig bekannten) Regeln für den AppStore nicht erfüllen und von Apple nicht zugelassen werden, gelangen auch nicht auf das iPhone. Die Programme, auch Apps genannt, aus dem AppStore haben auch nur eingeschränkten Zugriff auf das iPhone.
Nun gibt es aber den sogenannten Jailbreak. Der eröffnet auf dem iPhone direkten Zugriff auf das Dateisystem. Weiter kann man Programme und Erweiterungen ohne den Segen von Apple installieren. Und diese haben vollen Zugriff auf das iPhone.
Nun aber zu dem Teil, zu dem ich eigentlich kommen wollte. Und zwar möchte ich mal die Programme und Erweiterungen vorstellen, die man sich durch den Jailbreak aufs iPhone packen kann.
biteSMS
Der eigentliche Grund für den Jailbreak meines iPhones war das Programm biteSMS. biteSMS versendet SMS weltweit in alle Mobilfunknetze über die Internetverbindung und das für 6 Cent pro SMS – was meiner Meinung nach unschlagbar günstig ist. Dabei integriert sich aber biteSMS nahtlos in das iPhone, so dass man die Apple’s Messaging-Programm nicht mehr beachtet.
Weiter bietet es den Vorteil der QuickSMS. Ein Knopfdruck auf die Lautstärketaste und ein Tipp auf den Touchscreen und man kann, ohne das aktuell gestartete Programm zu verlassen, eine neue SMS schreiben, eine eingetroffene lesen und beantworten.
Notifier
Zeigt in der obersten Zeile, zwischen Uhr und Akkustand einige nützliche Informationen an, z. B. ob neue eMails vorliegen, eine IM- oder SMS-Nachricht reinkam, das iPhone Lautlos ist oder man einen Anruf verpasst hat.
SBSettings
Durch streichen über die oberste Zeile öffnet sich ein kleines Menü, in dem man ohne lästiges gefummel in den den Settings-Menü UMTS ein-/ausschalten kann (spart Akku), Wifi und Bluetooth auch ein-/ausschalten kann oder das iPhone in den Flugzeugmodus versetzt.
WinterBoard
Ermöglicht Themes auf dem iPhones. D. h. man kann das aussehen der iPhone Oberfläche nach seinen wünschen anpassen. Weiter ist es möglich die integrierten Töne des iPhones durch eigene zu ersetzen. Da bei mir im Büro immer mehr Kollegen ein iPhone haben kommen wir uns langsam mit dem SMS-Ton ins Gehege, von dem Mail-Ton darf ich gar nicht erst anfangen. Sobald irgendwo der Mail-Ton läutet, greifen alle zu ihrem iPhone.
Wer – so wie ich – nicht wirklich künstlerisch begabt ist, greift zu dem Theme „Illumine“. Bei Fairbloggt habe ich darüber gelesen und dort wird auch ausführlich darüber gesprochen.
FiveIconDock
Mit dieser kleinen Erweiterung kann man fünf Icons in die unterste Zeile schieben. Sieht mit den Standard-Icons ein wenig gepresst aus, aber sobald man das Illumine-Theme installiert hat, wirkt es wieder chique.
OpenSSH
Für jeden Unix-Nutzer und Computer-Nerd muss ich über SSH nicht mehr wirklich viel erzählen. Für alle anderen: Es ermöglicht per SFTP den Zugriff aufs Dateisystem des iPhones.
GVMobile
GVMobile wurde für den App-Store abgelehnt, da es die Dienste von Google Voice auf das iPhone bringt. Per Jailbreak kein Problem zu nutzen.
Das war jetzt nur eine sehr kleine Auswahl an Programmen, die zur Verfügung stehen. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und einen Jailbreak durchführen möchte, findet eine bebilderte Anleitung bei AptGetUpdate, welche nur bis Punkt 4 durchgeführt werden muss.
Vor dem Jailbreak aber bitte ein Backup über iTunes durchführen. Und alles ist auf eigene Gefahr durchzuführen. Hardware kann man mit dem Jailbreak nicht zerstören, aber einige Programme die man dort findet, haben das Potenzial dazu.