Ich war im Urlaub. Auf Mallorca. Und wohl einer der letzten Deutschen, der noch nicht dort war. Aber nicht mit Hotel und Fahrt zum Hotel im Legebatterienbus, sondern der Flug, das Mietauto und die Finca wurden einzeln gebucht. Auch das erste mal für mich so in den Urlaub zu reisen. Nach dieser Woche kann ich nur sagen, dass ich es wieder so machen würde und ich kann verstehen, warum Mallorca so gern besucht wird. Sehr schöne Insel!
An- und Abreise
Der Hinflug ging ab Hamburg mit Ryanair. Ich war überrascht, dass Ryanair direkt ab Hamburg fliegt, denn ich dachte immer, dass Lübeck für Ryanair immer noch Hamburg ist. Hat sich also etwas geändert. Spektakuläres gibt es über Ryanair nicht zu berichten. Der Flug war günstig, aber wenn man ehrlich ist, zahlt man für jeden Pups Aufpreis, dass die Ersparnis nicht wirklich groß ist, zu den etablierten Fluglinien – z. B. Air Berlin. Und Air Berlin fliegt die Insel drei mal täglich zu vernünftigen Uhrzeiten an. Ryanair nur einmal – sehr früh. Aber der frühe Vogel fängt bekanntlich den Wurm, daher passte dies.
Zurück ging es mit Easy Jet. Auch eine Billigairline. Aber 20 kg Gepäck sind kostenfrei mit drin, dass Flugzeug steht direkt am Gate und nicht irgendwo auf dem Rollfeld und geflogen wurde mit einem Airbus.
Der Mietwagen wurde bei Hertz gemietet. Vollkasko! Mit allem versichert, was ging! Ohne Selbstbeteiligung! Sogar der Unterboden war versichert. Warum, verstand ich erst später. Der Wagen setzte sehr oft auf bei der Strecke zum Haus und der Weg dorthin war so eng, dass der direkt ein paar Kratzer mehr bekommen hat. Von daher, war das der beste Tipp den man mir geben konnte.
Finca
Gemietet wurde über den Anbieter Fincallorca die Finca „Sa Cabena Vella“. Sehr schöne Finca. Wirklich, sehr schön. Ich hätte nur den Nutzerkommentaren mehr glauben schenken sollen, als die Auffahrt zum Haus doch eher etwas für geübte Fahrer sei. Ich hielt mich für einen geübten Fahrer. Das war die erste Warnung.
Die Vermieterin empfahl uns, als wir mit ihr telefonierten, dass wir zu erst alle Lebensmittel kaufen sollten, bevor wir hoch zum Haus fahren sollten. Das war die zweite Warnung.
Mit der sehr netten Vermieterin des Hauses holte uns am vereinbarten Treffpunkt ab – mit einem Suzuki Jimny. Der Jimny ist ein kleiner und wendiger Jeep. Ihrer war schon sehr verkratzt und wirkte abgenutzt. Das sollte die dritte Warnung sein.
Die Vermieterin meinte, dass wir bis zum Haus 10 Minuten, maximal 15 Minuten brauchen würden. Als wir aber allein bis zur Auffahrt zu dem Berg über 10 Minuten benötigten und die Gässchen und Strässchen so eng und verwinkelt waren, dass man kaum mit dem gemieteten Focus durch kam, dämmerte mir, dass wir im Eimer sind.
Allein für die Bergauffahrt, die ca. 4 km lang ist und man mit dieser 400 Höhenmeter überwindet, brauchte es an dem Anreisetag 25 Minuten. Die Strasse zum Haus wurde immer schmaler, so dass sie später nur noch etwas breiter als der Focus war. Fast alle 50 Meter machte der Weg eine 180° Kurve und es ging noch ein wenig steiler nach oben. Der Grip der Reifen war bei dem Wetter nicht wirklich gegeben, so dass diese sehr oft durchdrehten. Als dann noch Gegenverkehr kam, war mein Herz nicht das einzige, was in der Hose war. Um diesen vorbei zu lassen, fährt man in eine Auffahrt von einen der vielen Fincas im Berg und lässt den Gegenverkehr vorbei. Dumm nur, dass so ein Drahtzaun der dort aufgestellt war (um … ja, warum eigentlich? Um den Absturz zu verhindern?), die Heckschürze nicht mehr ganz hergeben wollte. Die wurde wieder ans Auto getüddelt und dann ging es weiter, bis man oben war.
Belohnt wurden wir mit einer schönen und großen Finca im Tramuntanagebirge. Der Ausblick war der Wahnsinn und weit und breit war Ruhe … fast, aber blökende Lämmer und einen kautzigen Hund zähle ich zur Idylle.
Ausflüge
Porte de Sóller
Eine sehr schöne und kleine Hafenstadt nur wenige Minuten von der Abfahrt unserer Finca entfernt. Die verschlungenen Wege der Altstadt und ein atemberaubender Blick auf das Meer sollte man sich nicht entgehen lassen. Direkt am Hafen gibt es viele Restaurants. Für welches wir uns entschieden haben, kann ich nicht mehr sagen, aber das Essen war hervorragend.
Sa Calobra
Nach Sa Calobra war es mehr ein Roadtrip. Ich kann gar nicht sagen, was schöner ist. Die Fahrt zu den Aussichtspunkten oder die Aussichtspunkte selbst.
Alcudia
Alcudia ist eine nette kleine Altstadt mit vielen alten Strassen und Gemäuern. Und das Bild der obigen Strasse soll alles sein? Naja, die Kirche, die es auch bei Wikipedia zu sehen gibt, habe ich auch fotografiert. Sogar vom gleichen Platz aus. Aber das ist eher ein Zufall und fällt mir gerade auf, als ich diese Zeilen schreibe.
Cap de Formentor
Die Strecke zum Cap und die vielen Zwischenstops waren eigentlich das Beste an diesem Ausflug. Aber ganz oben am Leuchtturm wird man wahnsinnig. Zu viele Autos, zu viele Rennradfahrer, kein Parkplatz und die Aussicht ist auch eher langweilig.
Machen wir es kurz. Für mich war gedanklich Mallorca immer die Partyinsel mit dem Ballermann. Das diese aber soviel an schöner Landschaft zu bieten hat, hätte ich nicht gedacht. Ich würde wieder hinreisen.
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